Der Pausentag in Ünye hat uns die anstrengenden Regentage vergessen lassen.
Von hier ging es nun von der Schwarzmeerküste wieder ins Landesinnere Richtung Ostanatolien. Das Meer hinter uns und die über 2000 Meter hohen Berge im Blick. Das nächste Ziel mit 2 Tagen Pause ist Van das am gleichnamigen See liegt. Zur iranischen Grenze sind es von hier ca. 100 Kilometer. Die Fahrt von der Schwarzmeerregion mit zwei Übernachtungsstopps war ganz besonderes. Auf der Fahrt wurden wir immer wieder von netten Menschen angesprochen und zum Tee oder Apfelsnack eingeladen. Die Route führte uns von Ünye über kleine nicht geteerte Nebenstraßen durch die Berge nach Erzincan. Die Landschaft wechselte ständig von schroff felsig bis sanft hügelig. Die Vegetation ist hier teilweise sehr spärlich und karg doch plötzlich wieder extrem wild und üppig bewaldet. Auch Wildtiere kreuzten immer wieder unseren Weg. Ich sah die verschiedensten Schlangen, Raubvögel und klein Nager. Jochen hatte das Glück ein Luchs über die Straße flitzen zu sehen. Nach langen 60 km auf unbefestigten Straßen, kamen wir endlich auf die Hauptstraße zurück und somit recht schnell nach Erzincan, unserem ersten Stopp. So wie die Landschaften wechselten auch die Städte ihr Gesicht. Auch hier macht sich die Nachsaison bemerkbar und wir können für 24€ mit Frühstück in einem tollen ruhigen sauberen Hotel übernachten.
Mus, unser zweiter Stopp auf dem Weg nach Van, wollen wir ausschließlich auf den großen breiten Highways erreichen. Die Straßen, die sich wie schwarze Adern durch die weite Landschaft schlängeln, sind sehr gut zu befahren. Die umliegenden Berge umschließen diese sanften Ebenen wie zwei schützenden Hände. Bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel waren diese 230 Kilometer Tagesetappe ein wahrer Fahrspaß, und Mus bald erreicht. Auch der Aufenthalt in Mus war von tollen freundlichen Menschen geprägt, die uns im Restaurant angesprochenen, und auf ein Tee und Nachtisch eingeladen haben.
Diese Region ist einfach atemberaubend. Seid wir über die Bergen vom schwarzen Meer gekommen waren hat sich die Landschaft stetig verändert. Am Ufer des Vansee, in Tatvan, war eine ganz besondere Schießbude. Ich sprach den jungen Mann an , und wir versuchten uns an den Luftballons die im See an einer Leine schwammen. Damit war mir das Bier am Abend von Jochen gesichert ??. Beim Tee erzählte uns der "Budenbesitzer" von einem See in den Bergen. Wie sich herausstellte ein toller Tipp.
Auch das letzte Teilsück war ein Genuss für die Augen. Teils am See und teils durch die Berge führte uns die Straße bis nach Van am riesigen Vansee der auf rund 1700 Meter liegt.