Unsere Reise durch Myanmar war nicht ganz so wie man sich das auf so einer Reise erhofft. Da es nicht erlaubt ist alleine das Land zu durchfahren, mussten wir uns einen Tour Guide nehmen. Gemeinsam mit einem offiziellen Angestellten der Regierung und des Fahrers des Begleitfahrzeugs, sollte er uns durch Myanmar führen. Es blieb uns überlassen wie lange wir die Tour gestalten, jedoch nur maximal 28 Tage für den Zeitraum des Visum, was für uns jedoch unbezahlbar wäre. Ich hatte mehrere Angebote von unterschiedlichen Firmen, mit unterschiedlichen Routen und Zeitplan eingeholt. Letztendlich entschieden wir uns für eine 10 Tagestour, bei Osuga, mit Stopps in den verschiedensten Orten und den Highlights des Landes.
So startet unsere Tour an der Grenze des indischen Ortes Moreh, wo wir schon am Checkpoint von unseren Begleitern empfangen wurden. Es hat ja auch Vorteile wenn alles komplett durchorganisiert ist. So wurde uns der ganze Papierkram an der Grenze abgenommen, unsere großen Gepäckstücke in den Van geladen und ich musste mich nicht um ein Hotel kümmern. In den Restaurants und Garküchen wurde exzellentes Essen für uns bestellt, was wir ausgiebig genossen und somit kulinarisch ein Einblick bekamen, der ansonsten wohl nicht so vielfältig gewesen wäre.
Die Nachteile waren für mich jedoch viel größer. Wir hatten die Route zwar selbst ausgewählt und entschieden wohin es ging, aber es fehlte die Spontanität die Überraschung und Unvorhersehbares. Das war es auch, was wir so gemocht hatten, wenn es auch manchmal anstrengend und stressig war. Ebenso hatte man das Gefühl ständig beobachtet und kontrolliert zu werden. Ich fühlte mich von unserm Begleiter der Regierung, ständig verfolgt. Ständig wurde ein Auge auf meine Foto Aktivitäten geworfen, was mich sehr einengte und auch nervte. Ich konnte mich nicht so frei bewegen, wie ich das gewohnt war.
Der Tourverlauf an sich war gut organisiert, sieht man mal von zwei drei kleinen Unannehmlichkeiten ab, die man sich hätte sparen können.
Wir stoppten unter anderem in Bagan, der Ebene am Irrawaddy, wo über 2000 Stupas stehen sowie in der Goldstadt Mandalay, am grandiosen Inle Lake und am Goldenen Felsen, einem der wichtigsten buddhistischen Pilger Orte.
Myanmar war schon 2009, als ich das erste mal dieses Land bereiste, sehr außergewöhnlich. Die Menschen sind herzlich neugierig, zuvorkommend und extrem freundlich. Das strahlen in den Gesichtern, welche sie häufig mit einer gelblichen Pasteist verziere, schon bemerkenswert und absolut echt. Die sogenannte Tanaka Paste die man aus dem Holz eines bestimmten Baumes gewinnt, dient als Sonnenschutz, wird aber auch als Make-up eingesetzt mit oft beachtlich schönem Ergebnis. Auf mich wirken die so bemalten Gesichter noch freundlicher und vertrauensvoller. Dieses Land ist einfach unglaublich und eine Bereicherung auf unserer Reise. Ich möchte mir garnicht vorstellen, was wir alles erlebt hätten, wenn wir frei hätten fahren können.
Trotz allem ist für mich diese begleitete Fahrt, durch dieses außergewöhnliche Land mit diesen außergewöhnlichen Menschen, eines der Highlights.
In verschiedenen Beiträgen werde ich versuchen, dieses tolle Land noch etwas genauer darstellen.